Verarbeitung und mentale Repräsentation der Lautstruktur: Funktionelle Asymmetrien cortikaler Aktivierungen

Description

Ziel des Vorhabens ist die Beschreibung cortikaler Aktivierungsprozesse und ihrer funktionellen Asymmetrien bei der Verarbeitung der Lautstruktur und beim Vergleich der phonologischen Merkmale der Eingangssignale mit der mentalen Repräsentation der Lautstruktur mittels elektroenzephalographischer und magnetoenzephalographischer Hirnantworten sowie funktioneller Kernspintomographie. Zum einen soll die phonemotope Organisation des Hörkortex näher untersucht werden und speziell der Frage nachgegangen werden, wie phonologische Merkmale der Sprachlaute raum-zeitlich kodiert werden. Es gibt Hinweise darauf, dass nicht alle der prinzipiell aus dem akustischen Signal extrahierbaren phonologischen Merkmale auch tatsächlich mental repräsentiert sind (unterspezifizierte Repräsentation). Diese Asymmetrie zwischen extrahierten und repräsentierten phonologischen Merkmalen soll mittels Mismatch-Negativität-Untersuchungen unter Verwendung von isolierten Vokalen und Vokalen in offenen und geschlossenen Silben studiert werden. Mit den geplanten Experimenten sollen linguistische Modelle der funktionellen Organisation des mentalen Lexikons, welche auf der Annahme einer unterspezifizierten Repräsentation basieren, neurobiologisch fundiert und erweitert werden, sowie das Wissen über raumzeitliche Verläufe dieser Informationsverarbeitungsprozesse ergänzt werden. Die Versuchsanordnungen sollen darüber hinaus im Projekt F der Forschergruppe für das gezielte Studium der phonologischen Verarbeitungsschwäche bei Dyslexie eingesetzt werden und ihre Anwendbarkeit in anderen Projekten der Forschergruppe geprüft werden.

Institutions
  • Department of Linguistics
  • AG Eulitz (Allgemeine Sprachwissenschaft mit Schwerpunkt Neurolinguistik)
Funding sources
Name Finanzierungstyp Kategorie Project no.
Deutsche Forschungsgemeinschaft third-party funds research funding program 625/02
Further information
Period: since 31.12.2008