Grenzen des Verstehens. Generationsidentitäten in Deutschland seit dem 2. Weltkrieg

Description

Das geplante Projekt soll deutsche Identitätsprofile unterschiedlicher Generationen nach dem Zweiten Weltkrieg herausarbeiten und dabei die Grenzen des Verstehens untersuchen, die zwischen diesen Generationen bestehen.P Im ersten Unterprojekt sollen bestimmte Teilnehmer der APO-Bewegung von 1968, ihre jeweiligen Eltern und ihre Kinder in unstrukturierten Interviews auf ihre unterschiedlichen Erinnerungen über die Vergangenheit, über Verständnisbarrieren und Konflikte hinsichtlich symbolischer Markierungen und der Umdefinitionen von Normen befragt werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob die 68er-Generation lediglich über gemeinsame subkulturelle Orientierungen bestimmt wird oder über geteilte fundamentale Erlebnisse, welche die Erfahrungen der vorangehenden Generation entwertet haben.PDas zweite Unterprojekt soll ausgewählte Texte der deutschen Gegenwarts-Literatur daraufhin untersuchen, wie Generationsidentitäten literarisch konstruiert und die biographischen Grenzen des Verstehens im Medium der Literatur thematisiert bzw. überschritten werden. Im Mittelpunkt steht dabei zum einen die sogenannte "Vaterliteratur" der siebziger und achtziger Jahre, die der Generation der 68er zugerechnet wird, und zum anderen die Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit in der "Generationen-Literatur" seit der deutschen Wiedervereinigung 1989.PBeide Unterprojekte sind sowohl eng aufeinander als auch auf den Dachantrag bezogen, da im Vergleich zwischen mündlicher Erinnerung und literarischer Verarbeitung wichtige Unterschiede in der Konstitution von Generationsidentitäten sichtbar gemacht werden können, die durch die kommunikative Situation, insbesondere durch deren Mentalität, hervorgerufen werden.

Institutions
  • Sociology
Funding sources
Name Finanzierungstyp Kategorie Project no.
Deutsche Forschungsgemeinschaft third-party funds research funding program 740/02
Further information
Period: 01.01.2003 – 31.12.2005