Das Forschungsprojekt widmet sich dem Phänomen der ungleichen Teilhabe regionaler und lokaler Gebietskörperschaften am Prozess der Politikgestaltung in der Europäischen Union. Auf der Grundlage der differenzierten Erfassung politischer Individualpräferenzen von subnationalen Exekutiveliten - die als Governance-Präferenzen konzeptionalisiert werden - lassen sich die auf diesem Forschungsgebiet bisher als Erklärungen dominierenden Makrovariablen durch eine akteurszentrierte Komponente ergänzen. Das Forschungsvorhaben wird zeigen, dass es mit der Hilfe von Elitenpräferenzen möglich ist, empirisch beobachtbare Unterschiede der subnationalen Teilhabe am europäischen Integrationsprozess umfassend zu erklären. Ziel ist es, darüber hinaus eine differenzierte Theorie der Elitenpräferenzformation zu entwickeln und empirisch zu testen. Die zentrale theoretische Innovation besteht dabei darin, die bislang in der einschlägigen Forschung als Deutungskonkurrenten geltenden Paradigmen der Präferenzformation - jenes der Nutzenmaximierung und das der Sozialisierung - in einem einheitlichen empirischen Erklärungsansatz zusammen zu führen.