Die Politik des Ressortzuschnitts

Beschreibung

Das Projekt unternimmt die erste systematische Analyse von Veränderungen im Zuschnitt der Bundesministerien seit 1949. Obwohl derartige Verschiebungen in der Koalitionsbildung öffentlich stark diskutiert werden und für verschiedene politikwissenschaftliche Forschungsfelder relevant sind, ist das Thema politikwissenschaftlich nahezu nicht bearbeitet. Theoretisch werden in dem Projekt ein koalitionspolitisches Erklärungsmodell sowie alternative Modelle aufbauend auf sachpolitischen Zusammenhängen zwischen verschiedenen Kompetenzen und organisationstheoretischen Faktoren spezifiziert. Aus diesen Modellen abgeleitete Hypothesen werden empirisch quantitativ mit Hilfe eines neu zu erhebenden Datensatzes sämtlicher Veränderungen im Ressortzuschnitt in der Geschichte der Bundesrepublik sowie qualitativ mittels detaillierter Fallstudien ausgewählter Reformen und Experteninterviews überprüft werden. Das Projekt verspricht Beiträge zur Erklärung institutionellen Wandels, zur Koalitionsforschung, zur Analyse politischer Themenagenden sowie zur Politikfeldforschung.

Institutionen
  • FB Politik- und Verwaltungswissenschaft
Publikationen
  Sieberer, Ulrich (2015): Die Politik des Ressortzuschnitts zwischen Koalitionsartithmetik und thematischer Profilierung : Eine koalitionspolitische Erklärung für Kompetenzveränderungen der Bundesministerien, 1957-2013 Politische Vierteljahresschrift : PVS. 2015, 56(1), pp. 77-103. ISSN 0032-3470. eISSN 1862-2860. Available under: doi: 10.5771/0032-3470-2015-1-77

Die Politik des Ressortzuschnitts zwischen Koalitionsartithmetik und thematischer Profilierung : Eine koalitionspolitische Erklärung für Kompetenzveränderungen der Bundesministerien, 1957-2013

×

Wer profitiert von Reformen des Zuschnitts von Bundesministerien? Dieser Artikel erklärt Veränderungen im Ressortzuschnitt als Ergebnis eines Verteilungskonflikts bei der Koalitionsbildung, der von der Koalitionsarithmetik und den thematischen Schwerpunkten der Koalitionspartner dominiert wird. Statistische Analysen sämtlicher Kompetenzverschiebungen seit 1957 zeigen, dass Ministerien von quantitativ unterrepräsentierten Koalitionspartnern sowie Ministerien mit hoher elektoraler Salienz eher Kompetenzen hinzugewinnen. Die Kompensation unterrepräsentierter Partner erfolgt über die Stärkung wenig salienter Ministerien. Die Politik des Ressortzuschnitts hat weitreichende Implikationen für die Koalitionsforschung, die Policyforschung und die Analyse institutioneller Reformen in der Exekutive.

Forschungszusammenhang (Projekte)

Mittelgeber
Name Finanzierungstyp Kategorie Kennziffer
Exzellenzinitiative Drittmittel Forschungsförderprogramm 605/14
Weitere Informationen
Laufzeit: seit 31.12.2015