Lebensarbeitszeit, Humankapitalbindung und Transfersystem

Beschreibung

In der politischen Diskussion über die Finanzierbarkeit der deutschen Sozialversicherung - insbesondere der gesetzlichen Rentenversicherung - wird häufig darüber geklagt, dass die durchschnittliche Dauer der Beitragszahlung relativ zur Dauer des Rentenbezugs zu kurz sei. Als Ursachen dafür werden der bei Akademikern späte Einstieg ins Erwerbsleben und das niedrige durchchnittliche Rentenbezugsalter angegeben. In diesem Projekt soll ermittelt werden, welche Anreize zum (im internationalen Vergleich) verspäteten Einstieg ins Erwerbsleben, verbunden mit eine überoptimalen Humankapitalbildung, und welche zum verfrühten Ausstieg aus dem Erwerbsleben auf das in Deutschland derzeit geltende Transfersystem zurückgehen. Anschließend wird gefragt, wie die Fehlanreize beseitigt werden könnten, d.h. wie ein "optimales" Anreizsystem aussehen würde.pWährend die erste Frage zum Bereich der positiven Ökonomik gehört und relativ klar umrissen ist, setzt die Beantwortung der zweiten Frage voraus, dass Wohlfahrtskriterien entwickelt werden, an Hand deren man mögliche Entwicklungen der Lebensarbeitszeit sowie die daraus resultierenden kurz- und langfristigen Verläufe von Beitragssätzen und Leistungsansprüchen in der Sozialversicherung beurteilen kann. Was ein "optimales" Anreizsystem ist, ist demnach keineswegs eine reine Frage von gängigen Effizienzmaßstäben, sondern hängt von Kriterien intergenerativer Verteilungsgerechtigkeit ab.pDas Projekt ist Teil der Forschergruppe "Heterogene Arbeit: Positive und normative Aspekte der Qualifikationsstruktur".

Institutionen
  • FB Wirtschaftswissenschaften
Mittelgeber
Name Finanzierungstyp Kategorie Kennziffer
Deutsche Forschungsgemeinschaft Drittmittel Forschungsförderprogramm 546/02
Weitere Informationen
Laufzeit: 01.03.2002 – 28.02.2005