Characterization and Mapping of Quantitative Trait Loci (QTL) in East African Haplochromine Cichlid Fishes

Beschreibung

Fische aus der Familie der Buntbarsche (Cichlidae) siind vor allem für ihre aussergewöhnliche Artenvielfalt und die Diversität ihrer ökologische Anpassungen bekannt. Dies wird besonders deutlich in den grossen Süsswasserseen des ostafrikanischen Grabenbruches, in denen Artenschwärme von vielen hundert Arten jeweils unabhängig voneinander entstanden sind. Diese Tatsache hat die Buntbarsche zu einem Paradebeispiel und Modellsystem für adaptive Radiation und explosionsartige Artentstehung gemacht. Eine Vielzahl von Nahrungsspezialisierungen und Farbmuster haben sich parallel entwickelt. Viele Arten zeigen ausserdem einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus mit lebhaft bunt gefärbten Männchen, wodurch gute Ausgangsbedingungen für Artbildung durch sexualle Selektion gegeben sind. Die oft extrem naheverwandten Buntbarsche sind daher ausgezeichnete Modellorganismen, um die genetische Architektur von Merkmalen zu studieren, die rasch zu evolutiven Veränderungen führen können. Wir planen durch gezielte Kreuzungsexperimente die genetischen Regionen zu lokalisieren, di efür die parallele Evolution von bestimmten Farbmustern bei Buntbarschen des Tribus Haplochromini verantwortlich sind. Wir wollen zudem die Hypothese testen, ob die Farbmuster der Männchen und die Präferenz der Weibchen hierfür genetisch gekoppelt sind. Der erste experimentelle Schritt wird das Erstellen einer genetischen Karte des Buntbarschgenoms unter Verwendung von Mikrosatelliten-Markern sein. Die Karte erlaubt es dann die quantitativ erfassten Merkmale (QTL) den entsprechenden chromosomalen Regionen zuzuordnen. Genkartierungen dieser Art haben sich nicht nur als hilfreiche Werkzeuge bei der Aufklärung der genetischen Architektur erwiesen, sondern erlauben auch wichtige Einblicke in die beteiligten Evolutionsprozesse. Die Ergebnisse dieser Studie werden daher interessante Erkenntnisse über die Genetik von Artunterschieden bei Wirbeltieren liefern.

Institutionen
  • FB Biologie
Mittelgeber
Name Finanzierungstyp Kategorie Kennziffer
Deutsche Forschungsgemeinschaft Drittmittel Forschungsförderprogramm 662/05
Weitere Informationen
Laufzeit: 01.09.2005 – 31.08.2007