Studie 3: Was ist das Besondere an der Erfahrung mit Zeitzeugen?
Charakteristika der Schülerinnen und Schüler spielen nach den vertiefenden Interaktionsanalysen der Zeitzeugen-Studie eine besondere Rolle für die Wirksamkeit der Intervention. Zudem gab die Zeitzeugenstudie Hinweise darauf, dass die Lernenden, wenn sie mit einem Live-Zeitzeugen arbeiten, die Perspektivität von Zeitzeugenaussagen und die Notwendigkeit, diese zu dekonstruieren, weniger gut verstehen als die Lernenden in der Video- und Textgruppe. Deshalb soll in einem fortführenden Projekt der Frage nachgegangen werden, was "das Besondere" dieser Begegnung ist, welche Voraussetzungen und Kontextvariablen auf sie wirken und welche Mechanismen dabei eine Rolle spielen. In einem Dissertationsprojekt wird hierzu ein theoretisches Modell entwickelt, welches diese Begegnung beschreiben soll. Auf Grundlage von Schülerinterviews und Literaturrecherche in verschiedenen Disziplinen stehen Schlagworte wie Authentizität, Empathie, Emotion und Reflexion im Zentrum des Modells. Darauf aufbauend wird ein standadisiertes Messinstrument zur Erfassung dieser Erfahrung entwickelt. Dieses Messinstrument soll in weiteren Studien zur Wirksamkeit von Zeitzeugen in Schulen, aber auch an historischen Orten und Gedenkstätten eingesetzt werden.
Kooperation: Juliane Brauer (MPI Berlin), Christine Baron (Columbia University)
- Empirische Bildungsforschung
Laufzeit: | 01.10.2017 – 30.09.2020 |