Kombinatorische Synthese und RNA-Bindungsverhalten von Aminoglycosid-Mimetika

Beschreibung

Aminoglycosid-Antibiotika, wie z. B. Neomycin B, sind glycosylierte Aminocyclitole, deren Aminogruppen bei physiologischem pH-Wert größtenteils protoniert sind. Ihre anti­bakterielle Wirkung beruht auf der Bindung an weitgehend konservierte Regionen der bakteriellen ribosomalen 16S-RNA, wodurch es zu Ungenauigkeiten im Verlauf der prokaryotischen Translation kommt. Die Synthese von Aminoglycosid-Mimetika ist von Be­deutung, um dem Auftreten von Resistenzen entgegenzuwirken und um Liganden für neue RNA-Targets zu erhalten.In diesem Forschungsprojekt werden neue synthetische Zugänge zu Aminoglycosid-Mimetika auf der Basis von Zuckerdiaminosäuren entwickelt. Geeignet geschützte Bausteine, wie Derivate der 2,6-Diamino-2,6-didesoxy­gluco­pyranosyl-carbonsäure, lassen sich beispiels­weise ausgehend von Glucosamin erhalten und durch etablierte Peptidkupplungen kombinatorisch miteinander verknüpfen. Bereits mit wenigen Zuckerdiaminosäuren lässt sich so eine Vielzahl unterschiedlicher Molekül- und elektrostatischer Oberflächen generieren. Durch Anbinden weiterer RNA-Erkennungsmotive kann die Diversität einer so erhaltenen Bibliothek weiter gesteigert werden.

Institutionen
  • FB Chemie
Mittelgeber
Name Finanzierungstyp Kategorie Kennziffer
Deutsche Forschungsgemeinschaft Drittmittel Forschungsförderprogramm SFB 579
Weitere Informationen
Laufzeit: 01.07.2001 – 30.06.2004