Anthropologie epistemischer Praktiken

Beschreibung

Wie handeln Wissenschaftler an der Grenze zwischen dem Bekannten und dem Unbekannten? Welche sozialen Prozesse ermöglichen und stabilisieren ein produktives Forschungssystem in den Naturwissenschaften? Die Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe untersucht in diesem Projekt diese Fragen mit koordinierten ethnographischen Studien der sozialen Beziehungen und Praktiken von Kosmologen, den Mitgliedern einer (westlichen) Expertenkultur. Diese müssen unterschiedliche lokale Praktiken miteinander abstimmen, denn weder Beobachtungen, die an unterschiedlichen Observatorien gewonnen wurden, noch Computermodelle sind für sich allein interpretierbar.Anders als in früheren ethnographischen Studien der Wissenschaft stehen die "epistemischen Praktiken" als Handlungsweisen von Wissenschaftlern im Umgang mit ihren Techniken und den untersuchten Wissensobjekten ("epistemischen Dingen") im Mittelpunkt. Studiert wird darüber hinaus, wie epistemische Praktiken mit den Praktiken eines Observatoriums und den Praktiken der Simulation gekoppelt sind, und wie sie innerhalb eines Forschungssystems sowie nach außen im Diskurs abgesichert werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt der sozialen Verteilung der Kognition bei diesen Prozessen.

Teilnehmer
  • Hoeppe, Götz - Projektleiter*in
Institutionen
  • Fach Geschichte
Mittelgeber
Name Finanzierungstyp Kategorie Kennziffer
Deutsche Forschungsgemeinschaft Drittmittel Forschungsförderprogramm 610/07
Weitere Informationen
Laufzeit: seit 30.04.2009