RemOs1- Das Fenster zum See

Beschreibung

Unterschiede in der zeitlichen und räumlichen Verteilung von Arten und Größenklassen sind zentrale Mechanismen für die Koexistenz und Ressourcennutzung von Fischgemeinschaften in litoralen Habitaten. Im Gegensatz zur terrestrischen Ökologie ist die Erfassung solcher Muster im aquatischen Milieu jedoch nicht durch direktes Zählen von Tieren möglich. Dort werden indirekte Methoden verwendet, um über den Fang pro definiertem Aufwand (CPUE) Schätzwerte z.B. für Abundanzen zu erhalten. Der damit verbundene Arbeitsaufwand steigt mit zunehmender gewünschter Präzision solcher Schätzungen sowohl zeitlich als auch personell sehr schnell an und ist, bei detaillierter Probenahme, auch mit einem massiven destruktiven Eingriff (hohe Anzahl gefangener Tiere) in die Gemeinschaft selbst verbunden. pUm Verteilungsmuster in höherer zeitlicher und räumlicher Auflösung nicht destruktiv untersuchen zu können, werden parallel zu den klassischen Befischungsmethoden (Netze) verstärkt auch in situ optische Methoden eingesetzt. Dabei können, je nach zur Verfügung stehendem System, i.d.R. Fischdichte, die Artenzusammensetzung sowie tagesperiodische Bewegungs- und Verteilungsmuster (Hauptschwimmrichtung, Schwarmdichte, Individualabstand im Schwarm etc.) von Fischgemeinschaften in ausgewählten Habitaten erfasst werden.Das Projekt RemOs1 (Remote Operating System 1) wurde 1998 als Teil des Sonderforschungsbereiches 454 der Universität Konstanz - Bodenseelitoral - ins Leben gerufen. RemOs1 ist eine im Überlinger See in etwa 5 m Wassertiefe verankerte, permanente Unterwasserstation, die kontinuierlich Bilder und Daten aus dem Bodensee via Unterwasserkabel zu einer Landstation übermittelt. Von der Landstation aus werden die Bilder und Daten über das Internet zum Zentralrechner der Universität Konstanz übertragen und dort weiterverarbeitet. pIn der Unterwasserstation befinden sich zwei digitale OLYMPUS Photokameras, ein Lichtmeßgerät, eine Temperatursonde und, mit einem weiteren Kabelverbunden, ein Strömungsmeßgerät. pDie Photoapparate und die Sonden in der Unterwasserstation werden durch ein Computersystem in der Landstation vollautomatisch gesteuert, welches auch die Bilder und die Daten in einem bestimmten Zeitintervall sichert. pZur Kontrolle und zur Änderung der eingestellte Programmierung der Bild- und Datenerfassung kann die Station via Internet jederzeit von überall aus der Welt angewählt werden.

Teilnehmer
  • Fischer, Philipp - Projektleiter*in
Institutionen
  • FB Biologie
Mittelgeber
Name Finanzierungstyp Kategorie Kennziffer
Deutsche Forschungsgemeinschaft Drittmittel Forschungsförderprogramm 617/98f
Weitere Informationen
Laufzeit: seit 30.06.2004