Sozialkapitalwelten. Bestand und Genese sozialer Vertrauens- und Netzwerkkulturen im interkulturellen Vergleich
Im Rahmen einer aufkommenden Sozialkapitaltheorie haben sowohl die Arbeiten von Bourdieu (1983) und Coleman (1990) als auch die Analysen von Putnam (1993, 2000) seit Beginn der 1990er Jahre eine äußerst lebhafte Diskussion über die Entstehungsbedingungen und Auswirkungen sozialer Integrationsformen in den Sozialwissenschaften stimuliert. Nach dem Verständnis dieser Sichtweise wird soziale Integration zu sozialem Kapital, wenn es gelingt, die verschiedenen Aspekte sozialen Zusammenlebens wie Vertrauen, Reziprozitätsnormen und Netzwerke zur Förderung zwischenmenschlicher Kooperation und des gegenseitigen Nutzens einzusetzen.Während sich eine Fülle von Forschungen mit den Wirkungen von Sozialkapital beschäftigen, bleiben die Ursprünge sozialer Integrationsformen theoretisch zumeist unterbelichtet und empirisch weitgehend unerforscht. Vor diesem Hintergrund steht neben der Aufdeckung sozialintegrativer Welten in Gestalt sozialer Vertrauens- und Netzwerkkulturen insbesondere die Erforschung kultureller wie institutioneller Generatoren sozialer Integrationsformen im Mittelpunkt des anvisierten Projektes.Vorrangiges Ziel des Forschungsvorhabens soll es sein, auf der Basis interkulturell vergleichend angelegter Datenbestände die bislang allenfalls bruchstückhaft erkennbaren kulturellen und institutionellen Mechanismen sozialer Ordnungsmuster systematisch und in innovativer Weise auf verschiedenen Ebenen von Gemeinwesen und Regionalkulturen zu analysieren.
- Freitag, Markus - Projektleiter*in
- Traunmüller, Richard - Wiss. Mitarbeiter*in
- FB Politik- und Verwaltungswissenschaft
Laufzeit: | 20.10.2006 – 31.12.2011 |