Mechanismen der Tensidresistenz bei Tensid-abbauenden Pseudomonas-Stämmen

Beschreibung

Der bakterielle Abbau von Tensiden ist aufgrund ihres umfangreichen Eintrags in Abwässer und ihrer zellschädigenden Wirkung ein ökologisch relevanter Prozess. Tensid-abbauende Bakterien müssen gegenüber den toxischen Wirkungen von Tensiden resistent sein. Diese noch weitgehend unbekannten Resistenzmechanismen werden in diesem Projekt untersucht. Als Modellsystem dient der Abbau anionischer Tenside (SDS und Cholat) durch Pseudomonas aeruginosa bzw. P. stutzeri. Durch physiologische Untersuchungen und Erzeugung Tensid-sensitiver Mutanten sollen Resistenzmechanismen identifiziert und analysiert werden. Die Vorarbeiten zeigten, dass beide Bakterienstämme beim Abbau der Tenside verstärkt Aggregate und Biofilme ausbilden. Wir überprüfen, ob diese zellulären Interaktionen zur Tensidresistenz beitragen, und ob Zell-Zell Kommunikation dabei wichtig ist. P.stutzeri transformiert Cholat zu Beginn des Abbaus zu hydrophileren Substanzen. Es soll herausgefunden werden, ob dieser Prozess eine Schutzmaßnahme im Sinne einer Detoxifizierung ist. Weitere Resistenzmechanismen könnten in der Veränderung von Oberflächeneigenschaften und der Induktion von Effluxpumpen bestehen. Ziel ist auch, die genetische Regulation der Resistenzmechanismen zu verstehen. Da das pathogene Bakterium P. aeruginosa gegenüber vielen Bioziden resistent ist, sind Ergebnisse dieses Projektes auch für die Umwelthygiene relevant.

Teilnehmer
  • Philipp, Bodo - Projektleiter*in
Institutionen
  • FB Biologie
Mittelgeber
Name Finanzierungstyp Kategorie Kennziffer
Deutsche Forschungsgemeinschaft Drittmittel Forschungsförderprogramm 596/03
Weitere Informationen
Laufzeit: 12.06.2003 – 11.06.2005