Intertextualität und kultureller Austausch. Das Werk Dostoevskijs und seine Beziehungen zu Frankreich und Spanien

Beschreibung

Der Begriff Intertextualität ist seit seinem Aufkommen in den 60er Jahren zu einer zentralen Kategorie literarischer Interpretation geworden. Die geplante Arbeit geht aus von einer Auseinandersetzung mit dem jüngsten Stand der Diskussion, die nicht nur um die Instrumentalität dieses Ansatzes, sondern auch um seine Instrumentalisierung im Hinblick auf die Profilierung einzelner theoretischer Schulen geführt wird. Darüber hinaus wird versucht nachzuweisen, inwieweit gerade die Intertextualität als Verfahren ästhetischer Rezeption prädestiniertes Mittel des kulturellen Austauschs - jenseits theoretischer Vereinnahmungen - sein kann. Diese These wird exemplarisch an einem besonders komplexen und einflussreichen Fall verifiziert: Der Autor Fedor Dostoevskij ist durch frankophile Atmosphäre im Russland des 19. Jahrhunderts maßgeblich von französischen und spanischen Autoren beeinflusst worden. Seine Texte dienten wiederum his heute Generationen westlicher Autoren als Fundgrube für philosophische und literarische Anleihen und Anstöße, wie an Beispielen aus der französischen und spanischen Literatur demonstriert werden soll. Entstanden ist so ein intertextuelles Beziehungsgeflecht von bemerkenswerter Komplexität, das den Begriff von Nationalliteratur und Nationalkultur transzendiert.

Teilnehmer
  • Ruhe, Cornelia - Projektleiter*in
Institutionen
  • FB Literatur-, Kunst- und Medienwissenschaften
Mittelgeber
Name Finanzierungstyp Kategorie Kennziffer
Sonstige Drittmittel Forschungsförderprogramm 532/04
Weitere Informationen
Laufzeit: seit 31.01.2006