Emotionale Signifikanz und explizite Aufmerksamkeit: Ergebniskorrelierte Potentiale der selektiven Reizverarbeitung

Description

Die selektive Verarbeitung emotionaler Reize wurde bereits mit verschiedenen neurowissenschaftlichen Methoden nachgewiesen. Die meisten Studien demonstrierten den Verarbeitungsvorteil emotionaler Reize in einer Situation, in der es den Probanden möglich war, ihre Aufmerksamkeit diesen Reizen zuzuwenden. In der natürlichen Umgebung verfolgen wir jedoch vielfältige und teilweise konkurrierende Ziele und Aktivitäten, die in unterschiedlichem Maße unsere Aufmerksamkeit binden. In der geplanten Forschungsserie soll daher die selektive emotionale Reizverarbeitung in Abhängigkeit von expliziten Aufmerksamkeitsprozessen untersucht werden. Die Interaktion von Emotion und Aufmerksamkeit wird aktuell anhand zweier konkurrierender Modellvorstellungen konzeptualisiert. Das Modell der automatischen Affekt-Enkodierung nimmt an, dass die selektive emotionale Verarbeitung auch dann erfolgt, wenn unsere explizite Aufmerksamkeit vollständig auf konkurrierende Ziele fokussiert ist. Im Gegensatz dazu postuliert das Wettbewerbsmodell der selektiven Verarbeitung, dass emotionale Signifikanz und explizite Aufmerksamkeit in Wettbewerb miteinander stehen und folglich um Verarbeitungsressourcen konkurrieren. Mit Hilfe ereigniskorrelierter Potentiale soll nun zwischen beiden theoretischen Alternativen entschieden werden. Darüber hinaus berücksichtigt diese Forschungsserie auch die Unterscheidung einer frühen und späten selektiven Verarbeitung und versucht, erste Einblicke in die funktionelle Bedeutung dieser Indikatoren selektiver emotionaler Reizverarbeitung zu gewinnen.

Institutions
  • WG Schupp (Allgemeine & Biologische Psychologie)
Funding sources
Name Finanzierungstyp Kategorie Project no.
Deutsche Forschungsgemeinschaft third-party funds research funding program 557/04
Further information
Period: since 31.12.2005