Elektronische Datenbank bedrohter slavischer Varietäten in nichtslavophonen Ländern Europas

Institutions
  • Department of Linguistics
Publications
  Breu, Walter; Adamou, Evangelia (2011): Slavische Varietäten in nichtslavophonen Ländern Europas : Das deutsch-französische Gemeinschaftsprojekt EuroSlav 2010 KEMPGEN, Sebastian, ed. and others. Slavistische Linguistik 2010 : Referate des XXXVI. Konstanzer Slavistischen Arbeitstreffens in Bamberg, 6. - 10. September 2010 und weitere linguistische Beiträge. München: Sagner, 2011, pp. 53-84. Wiener slawistischer Almanach. 67. ISBN 978-3-86688-249-2. Available under: doi: 10.3726/b12042

Slavische Varietäten in nichtslavophonen Ländern Europas : Das deutsch-französische Gemeinschaftsprojekt EuroSlav 2010

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Der Beitrag stellt die im Projekt EuroSlav 2010 herausgearbeiten Verfahren zur linguistisch aufbereiteten Internet-Präsentation von Texten slavischer Minderheitensprachen in nichtslavischsprachigen Ländern dar. Es handelt sich um ein Pilotprojekt, das vom Aussterben bedrohte slavische Mikrosprachen im absoluten Sprachkontakt in Italien (Moliseslavisch), Österreich (Burgenlandkroatisch), Deutschland (Obersorbische Umgangssprache) und in Griechenland (Liti und Chrisa) erfaßt. Die an dem Projekt beteiligten Sprachwissenschaftler beschäftigen sich zum Teil schon seit langer Zeit mit den betreffenden Minderheitensprachen und haben ausführliche Sprachbeschreibungen geliefert, deren bibliographische Daten im Rahmen des Internetauftritts von EuroSlav 2010 in einem Anhang zur Verfügung gestellt werden. Frühere Veröffentlichungen befaßten sich nur mit der Beschreibung einzelner grammatischer Kategorien, verbunden mit Fragen des kontaktsprachlichen Einflusses, die an Hand ausgewählter, oftmals adaptierter oder gekürzter Beispiele diskutiert wurden. Was bisher aber vollständig fehlte, sind allgemein zugängliche Texte als Basis für eine Einbeziehung dieser Mikrosprachen in einen erweiterten wissenschaftlichen (und kulturellen) Diskurs. || In diesem Sinne ist das Ziel des Projekts EuroSlav 2010, dessen Stand von Anfang 2012 der Beitrag wiedergibt - die Schaffung einer Datenbank aus in Feldforschung gesammelten mündlichen Originaldaten, die der Forschergemeinde im Netz über die üblichen Browser zugänglich sein wird (ab 2013, Archiv des Lacito, Paris). Das Datenkorpus enthält weitgehend verein-heitlichte, aber die konkrete Struktur der Sprachsysteme berücksichtigende morphosyntaktische Glossierungen für alle erfaßten Mikrosprachen, und zwar in einer Kombination der Verfahren der linguistischen Typologie und der slavistischen Tradition. || Die Datenbank stellt einen Verbund von Laut und Text dar, der fortlaufend oder Satz für Satz abgehört werden kann. Aus der Vielzahl von Analyseebenen ergibt sich ein ziemlich umfangreiches Korpus, das aufgrund der Textauswahl auch einen einigermaßen repräsentativen Überblick über die grammatische und lexikalische Struktur der Mikrosprachen unter besonderer Berücksichtigung der Lehneinflüsse liefert.

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Period: 01.05.2010 – 30.04.2012