Die Interaktion von pathogenen Neisserien mit Endothelzellen und ihre Rolle bei der Überwindung der Blut-Hirn-Schranke
Neisseria meningitidis ist ein nur beim Menschen vorkommender Gram-negativer Mikroorganismus, der sich auf die Kolonisation der menschlichen Schleimhaut im Hals-Nasen-Rachenraum spezialisiert hat. Bei symptomatischen Erkrankungen ist dieser Erreger jedoch auch in der Lage, über die aus spezialisierten Endothelzellen aufgebaute Blut-Hirn-Schranke bis ins zentrale Nervensystem vorzudringen und dort eine Meningitis hervorzurufen. Nach wie vor ist unklar, welche Faktoren auf bakterieller bzw. zellulärer Seite für diesen Prozess verantwortlich sind. Wir konnten zeigen, dass unter pro-inflammatorischen Bedingungen der Rezeptor CEACAM1 auf Endothelzellen exprimiert wird, der die Interaktion zwischen Erreger und Endothelzellen verstärkt und dessen Stimulation zu spezifischen Genexpressionsereignissen führt. Daneben haben wir gefunden, dass neben Opa-Proteinen ein bisher unbekanntes Adhäsin der Meningokokken die Bindung an diesen Rezeptor vermitteln kann. Diese Wirtsfaktoren und Erregerdeterminanten möchten wir gezielt in vitro analysieren, um die Relevanz dieser molekularen Wechselwirkungen für das Überwinden einer Endothelzellbarriere durch pathogene Neisserien ermitteln zu können. Dieser integrative Ansatz wird es erlauben, die entscheidenden Erreger- und Wirtsdeterminanten zu identifizieren, welche diesen Prozess steuern und welche damit auch wichtige Ansatzpunkte für eine verbesserte Therapie darstellen.
- Department of Biology
Period: | 07.09.2006 – 06.09.2008 |