Eine adäquate Deutung bioelektrischer und biomagnetischer, vor allem magnetoencephalographischer Meßdaten
(MEG) ist nur dann denkbar, wenn geeignete Modelle für die Datenanalyse zur Verfügung stehen. Während in der
Vergangenheit insbesondere die Möglichkeiten entwickelt wurden, mit Hilfe biomagnetischer Messungen fokaler
Quellen, die mit Hilfe eines äquivalenten Stromdipols approximiert werden, vorzunehmen, gewinnt in jüngster Zeit die
Erfassung flächenhafter oder räumlich verteilter Aktivität in diesem Projekt zunehmend an Bedeutung. Außerdem setzte
sich die Erkenntnis durch, daß eine Kombination von biomagnetischen Meßdaten mit Informationen aus anderen
Quellen anzustreben ist. Neben Mehrdipolmodellen werden - unter Berücksichtigung anatomischer Randbedingungen
(aus magnetresonanztomographischen Daten, MRI) - auch auf der Annahme verteilter Quellen basierende Modelle
betrachtet. Diese anatomischen Informationen finden darüber hinaus auch bei der Volumenleitermodellierung
Anwendung. Die erhaltenen Analyseergebnisse werden in MRI-Darstellungen eingetragen, um die Generatoren der
biomagnetischen Aktivität unmittelbar ihrem anatomischen Korrelat zuordnen zu können.