Das Proteasom ist eine Protease, die für die Herstellung antigener Peptide für die Aktivierung von T Lymphozyten zuständig ist. Das 20S Proteason besteht aus 14 verschiedenen Untereinheiten, von denen drei (ß1, ß2, ß5) die aktiven Zentren tragen. Nach Stimulierung mit Interferon-y werden drei homologe Untereinheiten (ß1i, ß2i, ß5i) induziert und in sogenannte "Immunproteasomen" eingebaut. Kürzlich haben wir gezeigt, dass in vielen Organen von Mäusen, die eine Lymphozytären Choriomeningitis Virus (LCMV) Infektion durchlaufen, konstitutive Proteasomen weitgehend durch Immunproteasomen ersetzt werden, nicht jedoch im Gehirn. Sogar in intrakranial infizierten Gehirnen, in denen viel mRNA für ß1i, ß2i und ß5i exprimiert wird, finden wir keine Immunproteasomen. Stattdessen reichern sich die Vorläuferproteine für diese Untereinheiten an. In diesem Projekt wollen wir untersuchen, wie die Bildung von Immunproteasomen im Hirn unterdrückt wird. Faktoren, die eine Rolle beim Zusammenbau spielen (UMP1, Blm3, PA28) werden analysiert. Zellinienmodelle aus dem Gehirn sollen etabliert werden, in denen wir den Zusammenbau und die Zusammensetzung von Proteasom-Vorläufern mit Massenspektrometrie untersuchen können. Ebenfalls mit Massenspektrometrie werden organspezifische Modifikationen von Proteasomuntereinheiten im Gehirn und Darm uninfizierter und infizierte Mäuse analysiert. Die funktionelle Konsequenz der Abwesenheit von Immunproteasomen auf die Herstellung von LCMV Peptidepitopen wird in ß1i-, ß2i- und ß5i-defizienten Mäusen untersucht.